Arbeiten als Schriftsteller und Künstler

"Blaeulichs Arbeit als Schriftsteller und bildender Künstler bedingt einander. Seine Idee ist es, einen Zusammenhang zwischen dem Schreiben als Vorgang und dem Kreieren eines bildnerischen Ausdrucks herzustellen.
Als Konzeptkünstler versteht er sich allerdings nicht, dazu sei er nach eigener Einschätzung viel zu barock und zu österreichisch. "Ich sagte mir, ein Text muss bildtauglich sein und ein Bild texttauglich." Dieser Anspruch hat ihn zu einer Reihe von "Schreibmaschinen" geführt, Objekte seiner Arbeit als bildender Künstler -- die Vielzahl an spitzen Bleistiften, die auf Papier oder auch in der Luft schreiben ist das verbindende Element.

Zu Max Blaeulichs Methode des Schreibens gehört es, nicht nur persönlich Erlebtes, sondern auch viel an historisch Belegtem und Literarischem in seine Texte einfließen zu lassen, sodass thematische Verknüpfungen entstehen, die grotesk, absurd, surreal erscheinen. Blaeulich hat starke Visualisierungskraft, er führt "plastisch" und drastisch die Kehrseite des Schönen und Guten vor. Als Literat -- Romancier, Essayist, Kolumnist und Verfasser dramaturgischer Texte, die er in unmittelbaren Bezug zu seiner Objektkunst stellt -- ist Max Blaeulich ein Mensch mit tiefösterreichischer und barocker Prägung: Tief-, wenn nicht abgründig, sarkastisch, einer, der es handwerklich und psychologisch versteht, dass man die Grauslichkeiten in dieser Welt zum Schutz der eigenen inneren Ruhe für einen Witz hält. Einer, der desillusioniert, (...)

Bildnerische Arbeiten von Max Blaeulich tragen Titel wie "Trauerkabinen", "Zahn der Zeit", "Campingsarg", "Dolly". "Auch wenn ich kein Anhänger von Francis Bacon bin, aber er hat viel sichtbar gemacht, das in der bildenden Kunst vorher ausgeklammert war", meint Blaeulich. Das heißt: "Kunst darf bedrohen."
Gudrun Weinzierl