2002 - Kursk

"Wie lässt sich der Abgrund beschreiben, vor dem der Tropfen zittert, wie die ungeahnte Tiefe ausloten, in die der Ton fällt? Was ist die Angst, die dräut, wenn alle Türen zu sind und kein Weg nach außen führt? Weniger als der existenziell-humane Schrecken, der dem Unglück, der Katastrophe angehaftet, ist es die Ausweglosigkeit und Unvorstellbarkeit eines in sich geschlossenen Systems, das nachtmahrische Lähmung hervorruft: jeder Schiffsbauch ein Gefängnis, jeder Flugzeugrumpf ein klaustrophober Passagierraum, jeder Aufzug eine Todeszelle, jedes Auto ein potenzielles Geschoss.

Der Raum, das tumbe, dunkle, geschlossene Volumen, das ein limitiertes Inneres bedeutet, umschlossen von undurchdringlichen Wänden, Raumgrenzen ohne Erbarmen, ist die wahre, abgrundtiefe Panik. Der Raum ist der Schrecken und die tiefste Empfindung vom Ende: der Raum schluckt alles, er absorbiert Angst und Gebete, verzweifeltes Tun und starres Ausharren."
Margit Zuckriegl

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Der Raum, das tumbe, dunkle, geschlossene Volumen...

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Der Raum, das tumbe, dunkle, geschlossene Volumen...